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  Critics unserer Gesellschaft
 

Critics unserer Gesellschaft

Nachdem ich mit Einem von ihnen geredet habe, denke ich, dass die Apokalypse kommt. Heute noch, gleich nach der Tagesschau. Es sind die schärfsten Kritiker unserer Gesellschaft, die mich beschäftigen. Menschen, die Worte wie Optimismus oder Freude nur vom Hörensagen kennen. Ich nenne sie aus Gründen der Amerikanisierung unserer Sprache  critics.

Immer pessimistisch bei jeder sich bietenden Möglichkeit, das scheint ihr Motto zu sein. Als „normale“ Mitmenschen lässt sich das ertragen- solange es nicht auf die Spitze getrieben wird. Als schönes Beispiel dient hier ein Geburtstag eines critics. Er bekommt Geschenke, packt sie aus und sie entsprechen sogar seinen Wünschen. Hier beginnt die Arbeit des critics: Eine heile Welt, in der man an seinem Geburtstag von Familie und Freunden umgeben ist, die einen beglückwünschen und Spaß mit einem haben wollen? Nein, das geht nicht. Die Welt ist schlecht, also finde ich auch hier etwas schlechtes. Wieso schenkt er mir mein Lieblingsbuch? Denkt er, dass er damit wiedergutmachen kann, dass er sich vor 2 ½ Jahren abends im ICQ nicht verabschiedet hat? Nein, das kann er nicht. Eine Frechheit von ihm, das zu glauben. Denken sie alle so wie er? Wollen sie alle nur ihre Schuld begleichen? Oh nein, das können sie nicht. Wie ich sie alle hasse. Ich habe wieder schlechte Laune, Auftrag erledigt.

So ein Vorgang ist keinesfalls frei erfunden, er scheint die wirkliche Denkweise eines critics zu sein, auch wenn diese hier in leicht übertriebener Form dargestellt wird. Ein critc zeichnet sich dadurch aus, immer das Haar in der Suppe zu finden.

Manchmal bin ich auch ein critic. Wenn ich schlecht gelaunt bin, sehe ich die Welt genau wie sie und fühle mich wie sie. Doch das Leben bringt mit sich, dass wir auch wieder bessere Laune haben und dann sehe ich die Welt auch wieder mit anderen Augen. Daher muss ich sagen, dass ich critics nicht verstehen kann. Wie kann man sich daran erfreuen, alles negativ zu sehen? Aus diesem Unverständnis heraus meide ich den Umgang mit critics- so gut es geht. So gut es geht deshalb, weil wir von critics umgeben sind. Sie verzeichnen eine wachsende Zahl. Sie? Das klingt, als wäre es eine Gruppierung, eine Art Sekte. Als solche kann man sie auch sehen. Sie sind genauso ansteckend wie eine Sekte, gewinnen immer mehr Nachahmer. Denn es gibt nicht nur die Hardcore-critics, sondern auch eine ihr nachahmende Menge, ich nenne sie die Soft-critics. Die Soft-critics erfreuen sich ebenfalls an Miesmacherei und Pessimismus, aber richten ihr Leben nicht wie die Hardcore-critics danach aus. Sie sind eher auf die Folgen ihrer Weltansicht aus, nämlich die oftmalige Aufmerksamkeit. Sie brauchen diese Aufmerksamkeit und genießen es insgeheim, wenn sie für ihre negativen Weltansichten, Selbstbestrafungsmethoden oder gar Selbstmorddrohungen gesondert beachtet werden.

Selbstmord ist eine schlimme Sache- eine Perversion an sich, damit Gewinn (in dem Fall Aufmerksamkeit) erzielen zu wollen. Zu Ändern ist das aber nicht, es hat sich bereits als fester Bestandteil unserer Gesellschaft etabliert.    

 

 

 
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